
Hans Christian Andersen
Hans Christian Andersen
„Mein Leben ist ein hübsches Märchen, so reich und glücklich.“
Hans Christian Andersen wurde 1805 in Odense (Dänemark) als Sohn
eines Schuhmachers geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf
und konnte kaum die Schule besuchen. Trotz dieser widrigen Umstände
war es schon früh sein sehnlichster Wunsch ein berühmter Künstler
zu werden.
Nach dem frühen Tod des Vaters ging der 14-jährige Andersen nach
Kopenhagen. Dort versuchte er ohne großen Erfolg, als Schauspieler
oder Sänger am Theater unterzukommen, schrieb aber auch bereits
kleine Texte. Schließlich wurde der damalige Leiter des Königlichen
Theaters auf ihn aufmerksam und nahm ihn in sein Haus auf, wo er
sich mit dessen Kindern Edvard und besonders der jüngeren Tochter
Louise anfreundete, die eine enge Vertraute wurde.
Gefördert durch den dänischen König Friedrich VI. konnte Andersen
ab 1822 verspätet die Lateinschule nachholen und besuchte
anschließend bis 1828 die Universität in Kopenhagen. Während seiner
Studienzeit verliebte er sich Hals über Kopf in die Schwester eines
Mitstudenten, die aber bereits heimlich mit einem anderen Mann
verlobt war. Angeblich verarbeitete Andersen in „Die kleine
Meerjungfrau“ diese und andere unglückliche Liebeserfahrungen.
Der Schriftsteller unternahm in den folgenden Jahren eine Vielzahl
von Reisen nach Deutschland, England, Spanien, Italien und in die
Türkei, die ihn zu lebhaften, impressionistischen Studien anregten
und seine Werke stark beeinflussten.
Hans Christian Andersen schrieb eine Vielzahl von Romanen,
Reiseberichten, Novellen und Gedichten. Weltruhm erlangte er aber
durch seine mehr als 160 Kunstmärchen, die er angelehnt an Sagen
oder an historische Begebenheiten schuf und die er keineswegs nur
als Geschichten für Kinder verstanden wissen wollte.
Sein erster Märchenband wurde 1835 veröffentlicht, sieben weitere
folgten im Laufe der Jahre. Ab 1838 erhielt der inzwischen
international anerkannte Künstler ein staatliches Gehalt, das ihn
unabhängig von Gönnern machte und ihm seine vielen Reisen
ermöglichte.
Der berühmteste Schriftsteller Dänemarks blieb zeitlebens
unverheiratet und starb 1875 im Alter von 70 Jahren in Kopenhagen,
wo er auch feierlich beigesetzt wurde.